Übungen: So kannst du deinen Charakter verändern!

Übungen Charakter verändern!

Wie willst du wirklich sein? Mit dem ABC-Modell kannst du deinen Charakter komplett verändern!

Kommst du in deinem Leben immer wieder in Situationen, in denen du dir denkst: Warum verhalte ich mich so? Ich will so gar nicht sein. Ich will mehr Selbstwertgefühl und mich nicht so stark von äußeren Umständen und anderen Menschen beeinflussen lassen! Ich will eine Freundin oder einen Freund, aber drehe in der Kennenlernphase immer durch, wenn ich nicht sofort weiß, woran ich bin. Ich will mehr Gehalt und eine Beförderung, aber mache mich vor meinem Chef immer wieder klein und verkaufe mich unter Wert. Ich stelle dir jetzt zwei Kernfragen:

1. Wer bist du? Gerade jetzt, in dem Moment, in dem du diesen Artikel liest. Was macht dich aus? Wie würdest du dich beschreiben?

Und 2. Willst du so sein? Wenn, nein? Wie willst du sein?

In diesem Artikel erfährst du, was dich zu dem Menschen gemacht hat, der du bist und wie du deinen Charakter mit dem ABC-Modell vom Profi komplett verändern kannst!

Bevor wir anfangen: Diesen Artikel gibt es auch als Video. Du findest es unten auf der Seite.

Übung: Dein Charakter kann verändert werden

Ist dir mal aufgefallen, dass es häufig vorkommt, dass Kinder den gleichen Beruf wie ihre Eltern ergreifen? Natürlich kann man auch davon ausgehen, dass genetische Veranlagungen bei den Fähigkeiten und Interessen dieser Kinder durch ihre Eltern ihren Teil dazu beigetragen haben. Aber wir alle wachsen auf und werden zu Beginn unseres Lebens am stärksten durch unser Elternhaus beziehungsweise durch unsere ersten Bezugspersonen geprägt.

Damit beginnt die Sozialisation. „Lernen am Modell“ nennt man es, wenn Kinder sich an ihren Bezugspersonen orientieren und deren Verhaltensweisen und Einstellungen zum Leben imitieren und übernehmen. Vielen Menschen fällt das aber gar nicht auf, zumindest nicht in den ersten Jahren ihrer Entwicklung. Wenn dann der Zeitpunkt kommt, an dem wir unser eigenes Leben in die Hand nehmen müssen und unsere Ich-Identität entwickeln, sollten wir bestimmte Lebenseinstellungen, Lebensregeln, Glaubenssätze oder Grundüberzeugungen aus unserer Kindheit überdenken.

Besonders deutlich kann es dir werden, wenn du mit Verhaltensweisen deiner Familienmitglieder nicht einverstanden bist oder dich seltsam fremd fühlst. Das ist ein Punkt, an dem du in dich hineinhorchen solltest und dein eigenes Verhalten und dein Mindset überprüfen solltest. Aber nicht nur im Kontakt mit deinen damaligen ersten Bezugspersonen kann dir so etwas auffallen. Du solltest dich in deinem Leben im Hier-und-jetzt immer wieder selbst reflektieren. Was dir dabei besonders gut helfen kann? Schreib deine Gedanken auf. Du kannst dir ein Notizbuch dafür anlegen oder du schreibst regelmäßig Tagebuch.

Frag dich zum Beispiel: Welche Dinge regen mich auf, machen mich ängstlich oder auch glücklich und wie reagiere ich darauf? Und im zweiten Schritt fragst du dich nach dem Warum? Hinter dem Warum steckt deine Bewertung, also Interpretation der Situation, die deine Gefühle und Verhaltensweise beeinflusst. Psychotherapeuten verwenden in der Verhaltenstherapie dazu das sogenannte „kognitive Modell“.

Du kannst es dir leichter als „ABC-Modell“ merken. Das Modell ist aus drei aufeinanderfolgenden Schritten aufgebaut. Wir schauen uns diese Schritte jetzt an. Du kannst dir dazu eine Tabelle in deinem Notizbuch anlegen mit den Spalten A, B, C – wobei ich schon mal vorwegsagen muss, dass die mittlere Spalte „B“ zuletzt ausgefüllt wird, du wirst gleich verstehen warum.

Praxistipp zum umsetzen: Das stärkt dein Selbstwertgefühl

Wenn du der Meinung bist „Hey, dass klingt alles schon sehr gut, ich möchte mich aber vorher erst um mein Selbstwertgefühl kümmern“, dann checke mal diesen Artikel ab: Affirmation – Die Erschaffung neuer Glaubenssätze!

Die Übung in der Praxis: Ganz leicht deinen Charakter verändern

„A“ steht für „Activating Event“, die Auslösesituation. Die Situation ist objektiv. Stell dir vor, die Situation würde von einer Kamera aufgezeichnet. Nur das, was wir dann auf Video sehen können, ist die reine, objektive Situation. Die Auslösesituationen können aber auch Erinnerungen, Gedanken oder Tagträume sein. Dann sprechen wir von einer inneren Situation. Beantworte also die Fragen: Was? Wer? Wo?

„B“ steht für Beliefs, die Bewertung, beziehungsweise Interpretation dieser Situation. Hier geht es um das „Warum?“ Diese Spalte füllst du aber wie gesagt erst am Ende aus.

„C“ steht für Consequence, die Gefühlskonsequenz, also die emotionale Reaktion und Verhaltensweisen auf A. Hierbei schreibst du 1. Deine Gefühle aus der Situation auf und 2. mit welchem Verhalten du darauf reagiert hast.

Spielen wir die Übung einmal an einem Beispiel durch:

A, die Auslösesituation wäre:
Mein Chef hat mich heute Morgen nicht gegrüßt.

B, die Bewertung oder Interpretation, also die Kognition, die du dieser Situation gibst, wäre:
Er mag mich nicht. Er übergeht mich. Das ist unverschämt.

C, die Gefühlskonsequenz wäre:
Ärger oder Traurigkeit oder beides.

Dementsprechend wirst du dich deinem Chef gegenüber vielleicht zickig, emotional und beleidigt verhalten. Oder du ziehst dich zurück und schaust ihn den ganzen Tag lieber gar nicht mehr an.

Deine Kollegin hat genau dieselbe Situation mit eurem Chef erlebt. Sie hingegen verhält sich komplett anders. Möglicherweise geht sie auf ihn zu und fragt nach, ob bei ihm alles in Ordnung ist. Vielleicht hat er private Probleme, Stress mit seiner Ehefrau oder sein Kind steckt gerade mitten in der Pubertät. Es gibt schließlich viele Möglichkeiten, warum dein Chef sich so verhalten hat, wie er sich nun mal verhalten hat.

Manchmal hört man den unfreundlich wirkenden Spruch: „Du bist nicht der Nabel der Welt! Es dreht sich nicht immer alles um dich!“ Auch wenn sich dieser Spruch total negativ und fast beleidigend anhört, er könnte dir in solchen Situationen vielleicht helfen, einen realistischeren Blick auf die Situation zu bekommen und die Dinge nicht persönlich auf dich zu beziehen. Ist es wirklich so realistisch, dass dein Chef dich nicht mag und dich deshalb nicht gegrüßt hat? Die zentrale Frage lautet also: Welche anderen Bewertungen könnte es zu der Ausgangssituation geben und für wie realistisch hältst du deine ursprüngliche Interpretation?

Viele Leuten denken, dass auf eine Situation unmittelbar ihr Gefühl oder Verhalten folgt. Das ist auch völlig legitim, schließlich läuft der eigentliche Zwischenschritt, in unserem Modell, Schritt B, die Bewertung häufig automatisiert ab. Und aus diesem Grund solltest du die Spalte B erst am Ende ausfüllen. Es wird dir am Anfang wahrscheinlich gar nicht so leichtfallen, die richtige Bewertung zu finden. Aber mit der Zeit wird es dir immer deutlicher, was dich wirklich in einer Situation zu deinen Gefühlen und Verhaltensweisen bringt. Frag dich dabei immer nach dem Warum? Warum habe ich mich so gefühlt? Warum habe ich mich so verhalten? Was habe ich in der Situation zu mir selbst gesagt? Welchen inneren Monolog habe ich also in mir gehalten?

Dann fängst du an über dein Verhalten und deine Denkweise in bestimmten Situationen zu reflektieren. Wenn du ein, zwei Wochen später dein Notizbuch oder dein Tagebuch mit verschiedenen ABC-Versionen durchliest, wirst du sehr wahrscheinlich ein Muster in bestimmten Bereichen erkennen. Das könnte zum Beispiel so aussehen: Immer, wenn jemand Kritik an dir übt, verspürst du Ablehnung und Angst. Du reagierst aber vielleicht aggressiv oder mit Rückzug, um dem Gefühl aus dem Weg zu gehen.

Charakter verändern: Letzte Worte zu den Übungen

Der Schlüssel, dich von unerwünschten Gefühlen und daraus resultierenden Verhaltensweisen zu lösen und einen völlig neuen Charakter zu entfalten, lautet: Verändere deine Bewertungen, wenn du sie mit etwas Abstand betrachtet, für unrealistisch und nicht nützlich empfindest. Hier kommen wir nämlich wieder zu dem Punkt der Prägung durch unsere Bezugspersonen im Kindesalter zurück.

In den Bewertungen sind nämlich unsere Lernerfahrungen, Lebenseinstellungen, Lebensregeln und Glaubenssätze verankert. Wenn wir nochmal an unser Beispiel denken, könnte die Person, die so bewertet, in ihrer Kindheit gelernt haben: „Ich bekomme keine Aufmerksamkeit und werde nicht gesehen. Das bedeutet, ich bin es nicht wert. Ich werde abgelehnt.“

Wenn du weiterhin an diesen Erfahrungen hängen bleibst, verbaust du dir wahrscheinlich sehr viele neue, positive Lernerfahrungen durch ein falsches Verhalten, aufgrund einer negativen Bewertung. Also fang doch gleich heute damit an, für eine Situation das ABC-Schema auszufüllen. Damit ist der erste Step getan.

Und noch eine kleine Überraschung für dich

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Das war’s von mir,
deinem Deniz

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