Schneller, besser, mehr. Entkomme der Reizüberflutung!

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Ich gucke auf mein Handy, sieben neue Nachrichten. Kurz beantworten, eben Emails checken. Ok, klingt interessant. Jetzt aber an die Arbeit. Ach, gar keine Lust. Mal kurz gucken was bei Facebook los ist. Hmm, nichts Neues. Eben noch Instagram checken. Wie viel Uhr haben wir eigentlich? Oh, zwei Stunden sind rum. Alles klar, jetzt aber loslegen. Warte, das Handy klingelt, könnte wichtig sein…

Wohin mit all den Informationen?

Wer kennt es nicht. In der heutigen Zeit wissen wir überhaupt nicht mehr wohin mit all den Informationen, die wir täglich bekommen. Da ein interessantes Bild, da ein interessanter Bericht, da eine interessante Nachricht, da ein lustiger Post. Wir werden erschlagen von der Reizüberflutung. Es nimmt kein Ende und durchgehend haben wir das Gefühl, Informationen entgehen uns. Wir werden nicht satt. Wir finden keine Ruhe, wir kommen nicht zur Ruhe. Es nimmt kein Ende.

Wann hast du das letzte Mal eine Stunde am Stück einfach nichts getan. Ich meine wirklich nichts getan. Gesessen und einfach nur gesessen. Kein Handy, keine Musik, kein Fernseher. Nur du und die Stille.

Schneller, besser, mehr…

Dieses Zeitalter ist geprägt durch schneller, besser, mehr. Es ist keine Zeit anzuhalten. Das Abi lieber in 12 statt 13 Jahren, das Studium lieber in 3 statt 5 Jahren. Umso schneller, desto besser, richtig? Essen bestellen wir per Knopfdruck, Einkäufe lassen wir uns per Paket vor die Haustür liefern, Informationen nehmen wir per Push Nachricht auf. Wir wissen schon wer sich trennt, bevor sie sich trennen. Scheint ja wichtig.

Niemand scheint mehr den Moment zu genießen, alle versenken ihre Gesichter in Smartphones, aus der Angst, etwas Wichtiges zu verpassen, nicht dabei zu sein, nicht mitreden zu können.

Ist es nicht bedenklich? Findest du es nicht auch bedenklich, wohin sich unser Leben bewegt? Immer schneller? Und irgendwann wird das Ganze ein Ende haben, wir sind ausgebrannt und wissen nicht wieso. Ich war die Reizüberflutung satt.

Zu viel des Guten macht es nicht besser

Ich fühlte mich in der letzten Zeit überwältigt von Instagram, Facebook, Nachrichten und Fernseher. Wozu muss ich jeden Tag die neusten Fußball Nachrichten kennen? Ob ein Spieler nun doch 2 Tage früher zurückkehrt oder nicht? Hier eine Studie zu Muskelwachstum, da eine Studie zu effektiverem Arbeiten. Ich habe alles gelesen was nur im entferntesten meine Interessen tangiert. Natürlich auch sinnvolle Dinge. Ich wollte alles wissen. Aber irgendwann wird es einfach zu viel. Brauchen wir denn wirklich all das Wissen, was für uns alle verfügbar ist?

Wir können jegliches Wissen mit einem Knopfdruck abrufen. In Zeiten von Google, kann jeder alles wissen und wir sind süchtig danach.

Besiege die Reizüberflutung

Also habe ich den Entschluss gefasst mich etwas von dem abzuwenden, mich auf die wichtigeren Dinge zu konzentrieren. Alle Apps gelöscht, alle Nachrichtenseiten, Sportseiten, Facebook, YouTube etc. gesperrt. 21 Tage weg davon. 21 Tage einfach auf das wesentliche konzentrieren. 21 Tage entschleunigen. Nicht der Sucht nachgeben immer auf dem neusten Stand zu sein. Immer beschäftigt zu sein. Sobald Langeweile aufkommt, diese irgendwie ertränken in nutzlosen Bildchen auf Instagram, irrelevanten Posts irgendwelcher deiner entfernten Bekannten, irgendwelchen Artikel darüber, wieso Brad Pitt und Angelina Jolie sich getrennt haben.

Interessanterweise erfahre ich all die Dinge trotzdem, weil die Leute drüber reden. Könnt ihr euch vorstellen, dass ich nie gegessen habe, ohne irgendetwas dabei zu schauen?

Es ist ein komisches Gefühl, nur zu essen. Dabei nur ans Essen zu denken und nicht der Lust nachzugeben diese „leere“ Zeit irgendwie mit etwas aufregendem, Interessanten zu füllen.

In den letzten Tagen habe ich gelernt, die Stille zu genießen. Ich habe gemerkt, wie ruhig es eigentlich sein kann. Ich finde es unglaublich. Als wäre das alles an mir vorbeigezogen. Ich fühle mich nicht mehr, als ob ich diese Reizüberflutung brauche. Ich habe eine andere innere Ruhe gefunden. Wenn ich gerade nicht arbeiten möchte, nicht lesen möchte, nicht meditieren möchte und auch nichts Anderes machen will, mache ich einfach gar nichts. Ich sitze. Ich sitze und genieße. Wann hast du das letzte Mal deine „Langweile“ genossen?

Wie gehst du vor?

Entscheide dich, welche Informationen wirklich wichtig für dich sind. Beschränke daraufhin deinen Input auf diese Informationen. Mehr nicht. Erlebe andere Dinge, anstatt den Fernseher zu benutzen. Gehe spazieren, setz dich einfach hin und genieße die Ruhe. Wie du mit deiner freien Zeit umgehst, entscheidest du selber. Versuche das 21 Tage beizubehalten, mache es zu deiner neuen Gewohnheit. Daraufhin kannst du immer noch entscheiden, was du wiedereinführen möchtest und was nicht. Du musst auch nicht gänzlich auf Fernsehen z.B. verzichten. Beschränke es möglicherweise auf eine Folge pro Tag oder auf zwei Mal in der Woche. Welche Regelung du mit dir ausmachst, musst du anhand deiner Ziele festlegen.

Mein Appell

Ich appelliere an dich: Genieße die Ruhe. Entschleunige dein Leben, wie Till sagen würde (toller Begriff by the way!). Lass dich nicht vom Strom der Informationen überwältigen und drücke ab und zu den Pausenknopf. In einer Welt, in der alles schneller und effektiver geht, musst du manchmal auf die Bremse treten.

Ich sage nicht, verzichte ewig darauf. Ich sage nur, gönn dir eine Auszeit um zu begreifen, wie wenig nötig du all diese Dinge eigentlich hast. Nicht jede deiner Emails muss direkt beantwortet werden. Nicht jeder deiner Nachrichten muss sofort beantwortet werden. Auch wenn es jeder von dir erwartet. Nimm dir deine Zeit für dich, du hast sie dir verdient. Bevor die Welt dich überrollt!

Wie kommst du mit dieser Reizüberflutung klar? Schreib uns doch in die Kommentare!

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